Ärger über „Kritisches Aktionsbündnis"

25.06.2013 08:00

Unmut beim Springer Tafel-Chef/ Organisation sucht Helfer für 1455 Kunden.

Springe/von Wolfgang Kratzin. Die Kundenzahl der Springer Tafel steigt weiter. Doch gleichzeitig nimmt auch der Ärger des Vorsitzenden Uwe Lampe zu: Ihm missfällt das „Kritische Aktionsbündnis", das sich bundesweit zum 20-jährigen Bestehen der Tafeln gegründet hat.

Die Einrichtungen seien Teil einer Armutswirtschaft, mit der Probleme des Sozialstaats überdeckt würden, kritisiert das Bündnis. Mitglieder sind unter anderem verschiedene Caritas-, Diakonie- und Verdi-Organisationen, aber auch die Erwerbsloseninitiative Hameln.

Ein Aktionsbündnis kritisiert die Arbeit der Tafeln der Vorsitzende Uwe Lampe ist verärgert.

Dass die Tafel ihre Berechtigung hat, zeigen aus Lampes Sicht die Zahlen: Inzwischen versorge man an der Jägerallee Woche für Woche 1455 Kunden, darunter 552 Kinder. Dem Verein selbst gehören inzwischen 108 Mitglieder an, von denen 30 aktiv und ehrenamtlich bei der Warenorganisation und bei der Verteilung helfen.

Um die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen, würde man sich über weitere Helfer freuen, sagt Lampe. Suchen will man auch im Kreis der Kunden, deren Einsatzbereitschaft mit zusätzlichen Lebensmitteln vergütet werden soll.

Ausgesprochen sauer und mit Bedauern sieht Lampe dagegen besagtes Aktionsbündnis. Dort geißele man die Tafeln als Lückenbüßer für eine mangelhafte sozialstaatliche Sicherung, spreche von einem modernen Ablasshandel, mit dem arme Menschen ruhiggestellt und zur Faulheit verführt würden.

Lampe hat noch mehr Kritik gesammelt: Manche hielten die Bezeichnung „Kunde" für die Tafelnutzer für zynisch; den symbolischen Lebensmittelpreis in Höhe von einem Euro für würdelos. Der Springer Tafel-Chef wolle auf die Vorwürfe nicht weiter eingehen er und die anderen Mitglieder nahmen sie bei ihrer jüngsten Versammlung kopfschüttelnd zur Kenntnis. Lampe selbst sieht die Tafeln als berechtigt an.

Und er verwies auf das bislang gute Miteinander mit allen beteiligten Institutionen. Es sei ihm und dem Vorstand gegenüber bislang weder zu Klagen über die Arbeit der Springer Tafel noch zu irgendwelchen Unzufriedenheiten gekommen.

Warenaustausch zwischen Springe und Bad Münder.

Harmonisch sei auch die Zusammenarbeit mit der benachbarten münderschen Tafel, man helfe sich regelmäßig bei fehlender Ware gegenseitig aus. Aus der Versammlung heraus kam die Anregung, für den Helferkreis gemeinsame Wanderungen, Konzertbesuche oder Besichtigungen zu organisieren. Fest im Terminbuch steht bereits eine Opernhausführung in Hannover.

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