Behandelt wie eine Firma.

04.08.2013 07:56

Gemeinnützige Organisationen dürfen nicht auf den Wertstoffhof die CDU will das ändern.

Springe/NDZ/zett. Gemeinnützige Organisationen wie die Springer Tafel dürfen ihre Abfälle nicht auf dem Wertstoffhof an der Oppelner Straße entsorgen. Die CDU-Regionsfraktion will das ändern und stellt einen entsprechenden Antrag.

Der Wertstoffhof ist für Privatpersonen gedacht und wird aus deren Gebühren bezahlt. So argumentiert Entsorger Aha bislang etwa im Fall des „Seelzer Brotkorbs". Die Tafel-ähnliche Organisation war wiederholt auf dem dortigen Wertstoffhof abgeblitzt: Sie wird behandelt wie ein  gewerblicher Kunde, der dort nichts zu suchen hat. Stattdessen müssen gemeinnützige Einrichtungen, dazu zählt beispielsweise auch der Kinderschutzbund, bislang ihren über Haushaltsmengen hinausgehenden Müll kostenpflichtig auf Deponien entsorgen. Auch die Springer Tafel ist bereits mit dieser Regel konfrontiert worden und hat sich entsprechend umgestellt. „In der Bauphase für unsere Ausgabestelle ist ein Mitarbeiter mit dem Tafel-Auto am Wertstoffhof abgewiesen worden", erinnert sich der Vorsitzende Uwe Lampe. Man habe daraufhin eine einmalige Ausnahmegenehmigung der Region beantragt und erhalten. Regelmäßig dürfe man den Wertstoffhof jedoch nicht benutzen.

Stattdessen nutze man die eigenen Tonnen und Container, wann immer möglich. Für die übergebliebenen Lebensmittel und das Verpackungsmaterial habe die Tafel gesonderte Abkommen mit den Spendern wie Restaurants oder Supermärkten getroffen. Manche der Reste gingen auch an Springer Landwirtschaftsbetriebe, wo sie zu Viehfutter verarbeitet würden. Eine permanente Sonderregelung für gemeinnützige Organisationen würde Lampe begrüßen: „Wer sich engagiert, der sollte nicht noch behindert werden", findet er.

Ob sein Wunsch Gehör findet, könnte sich in den kommenden Wochen zeigen. Die Christdemokraten in der Regionsversammlung hatten auf den Seelzer Fall mit einem Antrag reagiert, wonach gemeinnützige Einrichtungen wie Privatleute behandelt würden. Man habe den Antrag nach ein paar Tagen zurückgezogen, um ihn zu überarbeiten, so ein Fraktionsmitarbeiter. Er solle aber möglichst bald neu gestellt werden.

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