Die Tafel-Helfer brauchen Hilfe.

25.06.2013 08:11

Hohe Quote: Fast die Hälfte aller Bedürftigen in Springe nutzt die Einrichtung

Die Springer Tafel, die sonst anderen hilft, braucht jetzt selbst Unterstützung. Die gemeinnützige Einrichtung bedient mittlerweile etwa die Hälfte aller Bedürftigen in Springe. Das sind fast 1500 Erwachsene, Jugendliche und Kinder.

VON TOBIAS LEHMANN/SPRINGE. Für den Tafel-Vorsitzenden Uwe Lampe ist es eine Bestätigung, aber kein Grund zur Freude: Dass fast 50 Prozent aller Bedürftigen in Springe die Tafel in Anspruch nehmen, zeigt die hohe Akzeptanz der Hilfseinrichtung in der Stadt. Im deutschlandweiten Durchschnitt werden die Tafeln von 15 Prozent der Bedarfsempfänger besucht. „Solange Tafeln nötig sind, hat diese Gesellschaft Mängel", sagt Lampe. Doch diese Diskussion sei auf anderer Ebene zu führen.

Da die Zahl der Kunden in Springe im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen ist, hat auch die Arbeit zugenommen. Die 60 Ehrenamtlichen haben innerhalb des vergangenen Jahres rund 6000 Arbeitsstunden in die Einrichtung investiert. „Wir arbeiten vier Tage die Woche", sagt Lampe.

Die Tafel sucht nun weitere ehrenamtliche Helfer und erstmals auch Männer und Frauen aus dem Bundesfreiwilligendienst, sogenannte Bufdis. Das Bundesamt für Familie und Zivilgesellschaftliche Aufgaben hat den Bundesverband der Deutschen Tafel als Zentralstelle anerkannt. „Deshalb dürfen wir jetzt auch in Springe Bufdis beschäftigen", sagt Lampe.

Der Posten kann von Bürgern ab 16 Jahren angenommen werden. Dafür gibt es höchstens 330 Euro im Monat. Zudem ist der Bufdi sozialversichert. Die Beschäftigung dauert mindestens sechs und höchstens 18 Monate. Interessenten melden sich bei Lampe unter Telefon (05041) 63901.

Lampe weist zudem daraufhin, dass die Lebensmittelmärkte in Springe meist so großzügig seien, dass die Springer auch die Tafel in Bad Münder unterstützen können. „Das ist gut, aber auch Mehrarbeit für uns", sagt Lampe.Wenn die Arbeit in dieser Form aufrecht erhalten werden soll, brauche die Tafel mehr Unterstützung.

Ehrenamtskarte: Die Stadt hat jüngst drei Tafel-Helfern für ihr Engagement mit der Verleihung der Ehrenamtskarte gedankt. Es waren Jens Hoffmann, Sigrid Siemund und Marlies Steher. Mit der Karte haben sie Vergünstigungen in zahlreichen Einrichtungen.

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