Rewe schließt vermutlich schon im April.

24.01.2013 14:42

Unternehmen wirft der Stadt vor, bei der Suche nach einem Alternativstandort untätig gewesen.

HAZ/Springe (mari). Das Aus kommt früher als erwartet: Der Rewe-Markt, der letzte Lebensmittler im Zentrum, schließt vermutlich schon Ende April. Die Räume müssten am 31. Mai komplett ausgeräumt übergeben und daher noch rückgebaut werden, teilte ein Unternehmenssprecher gestern mit. Alle 17 Mitarbeiter werden in den nächsten Tagen ihre Kündigung erhalten.


Die Stadt hofft, einen Nachfolger für den Standort finden zu können. „Wir werden in den nächsten Wochen unsere Kontakte nutzen, um auf uns aufmerksam zu machen", versichert der stellvertretende Verwaltungschef und Wirtschaftsförderer Hermann Aden. Die Erfolgsaussichten schätze er jedoch nur „betrübt bis wolkig" ein: „Das wird nicht einfach."

Die Mitarbeiter sind bei einer Versammlung vor wenigen Tagen über Details zur Schließung informiert worden. Der Markt sei mit seinen 1200 Quadratmetern zu klein und unwirtschaftlich. Sowohl die Parkplatzsituation als auch der Eingang seien kundenunfreundlich. Ein weiterer Grund: Das Gebäude müsse dringend saniert werden, es gebe erhebliche Wasserschäden.

Die anwesenden Führungskräfte beschwerten sich vor den Mitarbeitern aber auch über fehlenden Einsatz der Stadtverwaltung: Die sei nicht bereit gewesen, der ReweGroup einen besseren Standort zu vermitteln. Unternehmenssprecher Thomas Bonrath drückt es etwas moderater aus: „Leider führten Vorschläge und Optionen, die Rewe der Kommune unterbreitet hat, zu keiner einvernehmlichen Lösung. Insofern sind wir gezwungen zu schließen."

Aden weist die Vorwürfe entschieden zurück: „Wir haben eine ganze Reihe von Vorschlägen gemacht." Ganz konkret sei es etwa um einen Tausch des ehemaligen Woolworth-Gebäudes (in dem sich Rewe jetzt befindet) und dem wenige Meter entfernten Komplex mit dem Arbeitsamt und dem Takko-Modemarkt gegangen.

Diese Option sei jedoch an den unterschiedlichen Interessen der Eigentümer gescheitert. Eine große Freifläche im Zentrum gebe es nicht. „So bitter das auch ist." Elf der 17 Mitarbeiter haben einen unbefristeten Vertrag. Das Unternehmen versuche, möglichst vielen Beschäftigten „eine Perspektive in anderen Märkten anzubieten", kündigt Bonrath an. Bei der Versammlung ist jedem Mitarbeiter eine Abfindung in Aussicht gestellt worden.

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