Tafel will Geschenke verteilen.

HAZ/VON TOBIAS LEHMANN Die gemeinnützige Organisation darf diese jedoch nicht aus ihrem Etat finanzieren.

Die Kunden der Tafel dürfen sich im Weihnachtsmonat auf Überraschungen freuen. Bereits zum Nikolaus soll es Geschenke geben. Die werden jedoch nicht aus dem Etat der Tafel finanziert, sagt der Vorsitzende Uwe Lampe.

SPRINGE. Der Bundesverband der Tafeln schreibt vor, dass die gemeinnützigen Organisationen für ihre Kunden nichts aus dem Etat kaufen dürfen. Daran hält sich auch die Springer Tafel, sagte der Vorsitzende Uwe Lampe. Eine Ausnahme gebe es nur, wenn ein Bürger Geld von vorneherein für einen bestimmten Zweck spendet. „Wenn uns jemand 20 Euro gibt und sagt, dass wir dafür zum Beispiel Mehl kaufen sollen, machen wir das auch. Das Geld ist schließlich nicht für unseren Etat, wir agieren lediglich als Erfüllungsgehilfen“, sagt Lampe.

Auch die gespendeten Lebensmittel werden von der Springer Tafel nicht angerührt. „Wir veredeln die Produkte nicht, indem wir zum Beispiel aus einzelnen Zutaten Plätzchen backen“, sagt Lampe. Die rund 60 ehrenamtlichen Mitarbeiter der Tafel wüssten schließlich nicht, was die Kunden wollen. Dennoch stehen im Dezember Plätzchen im Angebot. „Die werden unsere Mitarbeiter aber aus ihren privaten Mitteln backen“, sagt Lampe.

Das Engagement der Springer Bürger und Institutionen sei groß. Im E-Center laufe zurzeit eine „soziale Woche“, in der die Kunden aufgerufen sind, Lebensmittel an die Tafel zu spenden. Unter den Spenden verlost der Markt mehr als 100 Preise. Im Lidl-Center haben die Kunden die Möglichkeit, das Pfand ihrer Flaschen mit einem Knopfdruck an die Tafel zu spenden. „Das ist jedoch eine Aktion in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband, die örtlichen Tafeln bekommen davon nichts“, sagt Lampe.

Matthias Miersch, SPD-Bundestagsmitglied, hat sich vor Kurzem für eine Steuerbefreiung der Tafeln ausgesprochen. Lampe begrüßt die Forderung. „Zurzeit betrifft uns das in Springe aber noch nicht“, sagt er. Papier werde kostenfrei in Containern entsorgt. Abgelaufene Lebensmittel spende die Tafel an das Landschulheim der Tellkampschule. „Die verfüttern das an ihre Tiere“, sagte Lampe. Für die notwendigen Fahrten stellt das Deutsche Rote Kreuz ein Auto zur Verfügung.