Beträge sind als Obolus gedacht.

29.06.2015 13:03

Tafel-Kunden zahlen 10.000 Euro. Diese Beträge sind nur als Obolus gedacht, summieren sich aber aufs Jahr gerechnet.

VON MARITA SCHEFFLER/NDZ Springe. Die Springer Tafel will ihre Waren auch künftig nicht kostenlos an Bedürftige abgeben. Zwar müssen die Kunden der hannoverschen Tafel keinen Obolus bezahlen, dieses Modell sei jedoch bundesweit „die große Ausnahme", sagt der Springer Vorsitzende Uwe Lampe. Schon die Grundsätze der Tafel besagten, dass keine Waren verschenkt werden sollen, „damit sich niemand so fühlt, als wenn er Almosen erhält", so Lampe. Wer zur Springer Tafel kommt, erhält für 1 Euro einen großen Einkaufskorb voller Lebensmittel. Für jedes weitere Familienmitglied fallen 50 Cent an. „Es gibt Tafeln, die nehmen mittlerweile 5 oder 6 Euro", berichtet Lampe vom Bundestreffen der Trägervereine. In Springe sei der Betrag seit der Gründung der Einrichtung vor sieben Jahren stabil und soll es auch weiterhin bleiben. Der Gegenwert sei beträchtlich: In jedem Einkaufskorb befinden sich Waren für 20 bis 30 Euro.

Die nur auf den ersten Blick geringen Einnahmen sind ein wichtiger Baustein zur Finanzierung des Geschäfts an der Jägerallee: Die Kunden haben im vergangenen Jahr 10474 Euro bezahlt. Um die Ladenmiete, Strom und Nebenkosten aber auch die Ausstattung und die Kfz-Kosten aufbringen zu können, ist der Verein außerdem auf Spenden angewiesen.

Die Tafel habe einen treuen Unterstützerkreis, sagte Kassenwart Hans-Peter Becker bei der Jahresversammlung des Vereins: „Wir sind wirtschaftlich gesund." Zwar müssten auch in Zukunft immer wieder neue Helfer für das Abholen und Verteilen der Lebensmittel geworben werden, „bisher geht unser Konzept aber soweit auf", meint der Vorsitzende Lampe.

Die Ehrenamtlichen die von einem Bundesfreiwilligendienst-Leistenden unterstützt werden seien bis zu vier Tage pro Woche im Einsatz. Lampe: „Das ist kein Zuckerschlecken." Lampe legt großen Wert darauf, dass der Verein permanent die Berechtigungsscheine der Kunden überprüft: „Jeder muss seine Bedürftigkeit nachweisen." Damit versuchen die Ehrenamtlichen Missbrauch „der wie überall denkbar ist" zu verhindern.

Bei der Springer Tafel sind derzeit 1837 Personen eingeschrieben. Sie gliedern sich auf in 848 Familien (beziehungsweise Bedarfsgemeinschaften) mit 1119 Erwachsenen und 718 Kindern. Pro Ausgabetag kommen im Schnitt Vertreter von 65 Familien.

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