Immer mehr Familien in Not.

04.06.2008 17:04

© Neue Deister-Zeitung. Viele Eltern können den Schulbesuch nicht mehr zahlen
Kirchenkreis Laatzen-Springe: Immer mehr Familien in Not / Armut als Schwerpunktthema des Jahres 2008

Springe (mf). Pastoren und Diakonie-Sozialarbeiter schlagen Alarm: Auch im Kirchenkreis Laatzen-Springe weitet sich Armut zu einem immer größeren Problem aus.

Betroffen seien zunehmend Familien mit Kindern: "Mit ALG II ist es heute kaum mehr möglich, die Erstausstattung eines ABC-Schützen zu bezahlen", weiß Martina Soßdorf, die Vorsitzende des Kirchenkreistages. Viele Eltern seien schlichtweg mit der Finanzierung des Schulbesuchs ihrer Kinder überfordert. "Wir registrieren in unseren Beratungsstellen einen starken Zulauf", sagt Soßdorf, "es gibt immer mehr Familien in Not."

Doch auch Senioren seien vermehrt betroffen. Bei ihnen sei die Scham, sich zu offenbaren, in der Regel noch größer. Steigende Lebenshaltungskosten sorgten dafür, dass immer mehr Menschen nicht über die Runden kämen. "Doch es geht nicht nur um den finanziellen Aspekt", betont Soßdorf. Vielen Betroffenen werde die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verwehrt, etwa weil sie sich keinen Theaterbesuch mehr leisten könnten. Mit Blick auf die unlängst in Springe eröffnete Tafel erwartet die Vorsitzende des Kirchenkreistages einen "nochmals deutlich zunehmenden Ansturm".

Das Thema Armut, und hier speziell Kinderarmut, steht auch im Mittelpunkt der nächsten Kirchenkreistagssitzung am 13. Juni in den Räumen der St.-Petrus-Gemeinde (18 Uhr). Hier wolle man auf breiter Ebene eine Sensibilisierung erreichen, so Soßdorf. Armut wurde daher auch zum Jahresthema im Kirchenkreistag bestimmt. Zahlreiche Veranstaltungen seien in diesem Zusammenhang noch geplant, beispielsweise einöffentliches Forum und eine Tagung im Herbst.

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