Kulturkreis-Lesung im Amtsgericht.

03.11.2010 08:03

Debüt kommt gut an.

VON FRIEDHELM LÜDERSEN SPRINGE. Mit 40 Jahren ist es Zeit für einen Neuanfang. Dieser Meinung waren auch mehr als 50 Zuhörer, die am Montagabend der Einladung des Kulturkreises Springe gefolgt sind nicht etwa zum Konzert ins Schloss, sondern zur Lesung im Gericht. „Gespräch mit dem Teufel und weitere erbauliche Geschichten" von Leszek Kolakowski stand auf dem Programm.



Die stellvertretende Vorsitzende des Kulturkreises, Karin Müller-Rothe, sagte: „Als wir uns entschlossen, die Texte von Kolakowski, in denen meist der Teufel mit im Spiel war, zu Gehör zu bringen, fanden wir kirchliche Räume weniger geeignet. Wir entschieden uns für das Gericht, wo ja oft auch Teuflisches zur Sprache kommt."

Die Zuhörer erlebten einen literarischen Abend der Extraklasse. Schon das erste Stück, gelesen von Alfred Schröcker aus Wunstorf, über „Doktor Luthers Gespräche mit dem Teutel" war hintergründig und humorvoll. Die Geschichte rankte sich um das Tintenfass, das Luther auf der Wartburg 1521 nach dem Teufel geworfen haben soll.

Eckhard Gruen vom Theater Nordstadt aus Hannover schilderte dann das Leben von Leszek Kolakowski (1927-2009), der einst führendes Mitglied der polnischen, politischen Reformbewegung war. Kolakowskis kurze Geschichten beruhen meist auf Ereignissen des Alten Testaments und wurden vom ihm auf unsere heutige Zeit projektiert und in moderne Sprache umformuliert. Das Publikum war begeistert, auch vom Spiel Vicki Koväcs auf ihrer Querflöte. 

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