Mehr als sieben Prozent sind bedürftig

Springe von Reinhold Krause / Steigende Kundenzahlen stimmen die Tafel-Mitglieder nachdenklich / Zwei Bundesfreiwillige gesucht

Es sind Zahlen, die nachdenklich stimmen: Die Kunden der Springer Tafel steigen. 1104 Bedarfsgemeinschaften mit über 2000 eingetragenen Personen können zur Zeit das Angebot der Tafel nutzen. Das ist im Vergleich zu 2014 eine Steigerung um 17 Prozent. Über sieben Prozent der Springer leben damit im Kreis der Bedürftigkeit.

Tafel-Chef Uwe Lampe hob auf der jüngsten Versammlung die Besonderheit der heimischen Tafel hervor: Bundesweit sind die Hälfte aller Tafeln in sozialer Trägerschaft, zum Beispiel DRK, Diakonie oder AWO. Die Springer Tafel ist allerdings eigenständig, kooperiert aber mit Tafeln von Bad Münder und Barsinghausen bis nach Bremen.

Werner Müller-Rothe (von links), Peter Becker, Reinhard Wolff und Uwe Lampe SPRINGE.

Dort werden Überkapazitäten an Waren in den einzelnen Ausgabestellen umverteilt, um ein konstantes Angebot aufrechtzuerhalten. 1,5 Millionen Bedürftige werden bundesweit von 60 000 Helfern in über 900 Tafeln versorgt. Für 2016/2017 wird mit einer Neuversorgung von 250 000 Bedürftigen gerechnet. Während viele Tafeln mit ihren Helfern an ihre Grenzen stoßen, sei die Situation in Springe etwas entspannter.

Einige Kunden hätten die Tresenseite gewechselt und damit das Helferteam gestärkt. Trotzdem sucht der Vorstand noch zwei Helfer, die im Bundesfreiwilligendienst das Team verstärken möchten. Um den unterschiedlichen Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden, nahmen die Helfer an einer Schulung teil. Aufgrund der steigenden Zahl der Bedürftigen und um die Belastung der Helfer an den Ausgabetagen zu reduzieren, haben die Verantwortlichen das Konzept der Essensausgabe geändert.

Konnten die Anspruchsberechtigten früher zweimal in der Woche die Ausgabestelle aufsuchen, bekommen sie seit Mai nur noch einmal, entweder dienstags oder freitags, ihren Warenkorb für eine Woche ausgehändigt. Für Entspannung beim Warentransport sorgt das neue Fahrzeug mit einer Kühlzelle. Trotz dieser Anschaffung konnte Schatzmeister, Peter Becker, die gute Wirtschaftlichkeit des Vereins unter Beweis stellen.

Dafür wurde das Vorstandsgremium gelobt: Bei den Neuwahlen wurden alle Verantwortlichen in ihren Ämtern bestätigt. Lediglich der Posten des Schriftführers wurde mit Ulrich Schmidt neu besetzt. Für die Zukunft hat sich das Team vorgenommen, mehr auf die Kunden zuzugehen, von denen 85 Prozent einen Migrationshintergrund haben.

Im Mittelpunkt stehen die Bedürftigen, die lange Zeit der Ausgabestelle fern geblieben sind. Um dem Helferteam für ihren Einsatz zu danken, sind zwei Veranstaltungen geplant. Für Montag, 4. Juli, ist ein Grillfest an der Deisterhütte geplant. Am 6. September findet ein Besuch im Hamelner Druckzentrum auf dem Hottenbergsfeld statt, wo auch die Neue Deister-Zeitung gedruckt wird.