Tatort Tafel.

20.02.2015 14:40

NP/Hannover. Immer mehr Menschen in Deutschland sind auf Lebensmittelspenden angewiesen. Die Tafeln verzeichnen eine ständig wachsende Nachfrage. Allein in Hannover versorgen sich dort 4000 Erwachsene und 2000 Kinder mit dem Notwendigsten. Obwohl Deutschland zu den reichsten Ländern der Welt zählt, steigt die Armutsgefahr massiv an und droht vielen der gesellschaftliche Abstieg. 12,5 Millionen Bürger lebten bereits unter der Armutsgrenze, gab der Paritätische Wohlfahrtsverband gestern bekannt.



Der Sozialverband fordert grundlegende Reformen, um diesen Trend zu stoppen. Eine klare Wende in der Sozialpolitik verlangt auch der Bundesverband der Deutschen Tafeln. Er verzeichnet eine immer stärkere Nachfrage. Noch reichen die Lebensmittelspenden, um die Bedürftigen zu versorgen – doch bei dem anhaltenden Flüchtlingsstrom und der verschärften Verarmung drohen Konflikte.

Schon jetzt vergreifen sich Kunden im Ton, „weil sie die Tafel mit einem Supermarkt oder einer Behörde verwechseln“, berichtet Katja Keßler, Leiterin der Hannöverschen Tafeln.

In Bochum-Wattenscheid wurden die ehrenamtlichen Mitarbeiter beschimpft und bespuckt. Ein Thema, das gestern den Bundesvorstand der Tafeln beschäftigte. „Wenn in einer Tafel geringes Spendenaufkommen und viele neue Kunden zusammenkommen, gibt es sicher leicht Probleme“, sagt Landeschef Karl-Heinz Krüger. Aber kein ehrenamtlicher Helfer müsse sich dafür „beleidigen oder gar schlagen lassen“.

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