Teile, und du wirst reicher...

10.06.2018 10:23

Zehn Jahre Springer Tafel: Ehrenamtliche schließen eine Lücke, die eigentlich Aufgabe des Staates ist

Reinhold Krause, NDZ SPRINGE. „Ich möchte gern mal einen Tag bei der Springer Tafel verbringen“ – so lautet der Wunsch von Bürgermeister Christian Springfeld. „Bislang haben wir aber noch keinen gemeinsamen Termin gefunden“. „Das werden wir in nächster Zeit noch realisieren“, entgegnet der Tafelvorsitzende Uwe Lampe. Hintergrund des Dialogs: Donnerstagabend feierte die Einrichtung ihren runden Geburtstag.

v.L. Frauen: Hecht, Hoppe, Siemund, Herren: Hoppe, Bison, Brandt, Hecht, Bachmann, Müller, Hirschhausen, Grünhagen, Scholz, Allerheiligen FOTO: Krause

Zehn Jahre ist es her, dass eine Handvoll Frauen und Männer die soziale Einrichtung, damals noch in einem Gebäude am Niederntor, aus der Taufe hoben. Lampe erinnerte an die Anfänge und an den Ausbau der Einrichtung: Die Armut vieler Menschen, für ihn „eine Geisel der modernen Wirtschaftsgesellschaft“, veranlasste ihn, aktiv etwas zu tun. Ein paar Jahre später, musste die Tafel raus aus der Ausgabestelle am Niederntor, die auch nicht mehr den Ansprüchen genügte. So zog das Team in das ehemalige Brautmodengeschäft in der Jägerallee 22. Die Zehn-Jahresfeier sei wahrlich kein Grund zum Feiern, darin waren sich alle Redner einig. Es sei viel mehr ein Anlass, darüber nachzudenken, was hier passiere: Die Tafelmitarbeiter schlössen mit ihrem Engagement eine Lücke, die normalerweise zur Aufgabe des Staates gehört. Trotzdem können die Ehrenamtlichen stolz sein auf ihre Leistung.

13 Mitglieder der ersten Stunde wurden dafür an diesem Abend vom Vorstand der Springer Tafel geehrt. Diakonie-Pastor Rainer Müller-Brandes aus Hannover formulierte vor gut 100 Anwesenden, Tafelmitgliedern und Gästen aus Politik, Gewerbe und Handel sowie befreundeten Tafeln und sozialen Einrichtungen seine „Thesen, die eine Stadt verändern“: Armut, Zuwanderung, Kommunikation, Ehrenamt, dazu das soziale Engagement vieler Firmen jenseits des Kerngeschäftes, das oftmals für sie zum Vorteil gereicht. Müller-Brandes, er ist auch Herausgeber der Straßenzeitung „Asphalt“, erinnerte an das Verhalten vieler Bürger. Deutschland befinde sich im Dornröschenschlaf des Wohlstandes: „Gott will, dass jeder ein Dach überm Kopf hat, egal woher er kommt.“

Jeder achte Einwohner sei auf Leistungen wie die der Tafeln angewiesen, wobei die Fallzahlen in der Region unterschiedlich ausfielen. Etwas Gemeinsames verbindet Müller-Brandes mit der Springer Tafel: Auch er ist seit zehn Jahren im Amt, allerdings als Vorstandsvorsitzender und Diakoniepastor des Diakonieverbandes Hannover-Land. Sein Motto ist die Ökonomie Gottes: „Teile, und du wirst reicher.“ Für den musikalischen Part, beginnend mit Friedrich Schillers „Freude schöner Götterfunken“ sorgten junge Schüler der Musikschule.

 
Zehn Jahre Springer Tafel: Ehrenamtliche schließen eine Lücke, die eigentlich Aufgabe des Staates ist
 
Reinhold Krause, NDZ SPRINGE. „Ich möchte gern mal einen Tag bei der Springer Tafel verbringen“ – so lautet der Wunsch von Bürgermeister Christian Springfeld. „Bislang haben wir aber noch keinen gemeinsamen Termin gefunden“. „Das werden wir in nächster Zeit noch realisieren“, entgegnet der Tafelvorsitzende Uwe Lampe. Hintergrund des Dialogs: Donnerstagabend feierte die Einrichtung ihren runden Geburtstag.
 
Zehn Jahre ist es her, dass eine Handvoll Frauen und Männer die soziale Einrichtung, damals noch in einem Gebäude am Niederntor, aus der Taufe hoben. Lampe erinnerte an die Anfänge und an den Ausbau der Einrichtung: Die Armut vieler Menschen, für ihn „eine Geisel der modernen Wirtschaftsgesellschaft“, veranlasste ihn, aktiv etwas zu tun. Ein paar Jahre später, musste die Tafel raus aus der Ausgabestelle am Niederntor, die auch nicht mehr den Ansprüchen genügte. So zog das Team in das ehemalige Brautmodengeschäft in der Jägerallee 22. Die Zehn-Jahresfeier sei wahrlich kein Grund zum Feiern, darin waren sich alle Redner einig. Es sei viel mehr ein Anlass, darüber nachzudenken, was hier passiere: Die Tafelmitarbeiter schlössen mit ihrem Engagement eine Lücke, die normalerweise zur Aufgabe des Staates gehört. Trotzdem können die Ehrenamtlichen stolz sein auf ihre Leistung.
 
13 Mitglieder der ersten Stunde wurden dafür an diesem Abend vom Vorstand der Springer Tafel geehrt. Diakonie-Pastor Rainer Müller-Brandes aus Hannover formulierte vor gut 100 Anwesenden, Tafelmitgliedern und Gästen aus Politik, Gewerbe und Handel sowie befreundeten Tafeln und sozialen Einrichtungen seine „Thesen, die eine Stadt verändern“: Armut, Zuwanderung, Kommunikation, Ehrenamt, dazu das soziale Engagement vieler Firmen jenseits des Kerngeschäftes, das oftmals für sie zum Vorteil gereicht. Müller-Brandes, er ist auch Herausgeber der Straßenzeitung „Asphalt“, erinnerte an das Verhalten vieler Bürger. Deutschland befinde sich im Dornröschenschlaf des Wohlstandes: „Gott will, dass jeder ein Dach überm Kopf hat, egal woher er kommt.“
 
Jeder achte Einwohner sei auf Leistungen wie die der Tafeln angewiesen, wobei die Fallzahlen in der Region unterschiedlich ausfielen. Etwas Gemeinsames verbindet Müller-Brandes mit der Springer Tafel: Auch er ist seit zehn Jahren im Amt, allerdings als Vorstandsvorsitzender und Diakoniepastor des Diakonieverbandes Hannover-Land. Sein Motto ist die Ökonomie Gottes: „Teile, und du wirst reicher.“ Für den musikalischen Part, beginnend mit Friedrich Schillers „Freude schöner Götterfunken“ sorgten junge Schüler der Musikschule.
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