Zwischen Äpfeln, Möhren und Kuchen.

10.06.2014 12:52

Wie die Helfer der Springer Tafel mehrere Tage die Woche für den guten Zweck hart anpacken.

VON JENNIFER SCHÜLLER NDZ/Springe. Konzentriert sortiert Gerda Gabriel die Pfirsiche aus, die gerade eben in einer bis zum Rand vollgepackten Kiste mit allerlei anderem Obst und Gemüse von lokalen Supermärkten angeliefert wurden. „Wir müssen immer genau darauf achten, ob nicht irgendwo faule Stellen dran sind", sagt die Rentnerin und legt einige der Pfirsiche in eine Plastikschale. Die Rentnerin hilft bereits seit sieben Jahren freiwillig bei der Essensausgabe der Springer Tafel mit und weiß: Weitere Helfer werden händeringend gesucht.

Alles gut sortieren: Der Bundesfreiwilligendienstleistende Frieder Oberheide kontrolliert, welche Lebensmittel noch verteilt werden können und welche entsorgt werden müssen. Foto Schüller.

Ebenso wie Gabriel ist auch Rosi Allerheiligen von Anfang an mit dabei und opfert jede Woche mehrere Stunden ihrer Freizeit, um den Menschen zu helfen, für die es schwierig ist, von ihrem Gehalt allein ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Wenn man sie fragt, warum sie sich dazu entschlossen hat, bei der Tafel mitzuarbeiten, muss sie einen Moment nachdenken und sagt dann: „Man bleibt aktiv und tut was Gutes."

Weitere Helfer werden dringend gesucht.
Die anderen freiwilligen Helfer, die an diesem Morgen die Produkte sichten und einsortieren, stimmen der Rentnerin zu. „Außerdem macht es einfach Spaß mit den anderen zusammenzuarbeiten", sagt Allerheiligen, lächelt und schnappt sich eine neue Kiste und beginnt die Waren in die Regale einzusortieren.

Unter den Helfern sticht an diesem Morgen einer heraus: der 19-jährige Frieder Oberheide. Er leistet in der Springer Tafel seinen Bundesfreiwilligendienst und wird von allen seinen Kollegen sehr geschätzt. „Wir werden ihn vermissen, wenn das Jahr vorbei ist", ruft Gabriel vom anderen Ende des Raumes. Denn gerade jüngere Freiwillige sind Mangelware und werden ebenso wie weitere interessierte Helfer dringend gesucht.

Der Abiturient hatte die Stellenausschreibung in der Zeitung gelesen und sich daraufhin bei der Tafel beworben. Jetzt arbeitet er schon seit 10 Monaten etwa 30 Stunden in der Woche für die Tafel. Und dazu gehört nicht nur die Warensichtung und -Sortierung, sondern auch die Lebensmittelausgabe. Vier Mal in der Woche, von Montag bis Freitag (außer Mittwoch), hat die Tafel von 15 bis 17.30 Uhr geöffnet. In dieser Zeit können die Springer vorbeikommen, die eine Bescheinigung vom Arbeitsamt oder der deutschen Rentenversicherung vorweisen können, dass sie nur eine geringe Unterstützung vom Staat bekommen.

„Es ist sehr unterschiedlich, wie viele Menschen vorbeikommen", sagt Allerheiligen. Im Schnitt kämen aber immer zwischen 30 und 40 Personen. Mütter mit Kindern, allein stehende Männer und Frauen oder Senioren. Ausgegeben werden die Lebensmittel aufgrund des Andrangs in zwei Schichten. „Es ist immer wieder eine Herausforderung die Waren einzuteilen, sodass am Ende alle Personen ungefähr gleichviel bekommen", sagt Marei Bode, die ebenfalls seit mehreren Jahren freiwillig in der Springer Tafel arbeitet.

Ziel ist, dass am Ende eines Tages keine Produkte mehr in den Regalen liegen, sondern alles verteilt wurde. Denn das ist der Leitspruch der Tafel: „Lebensmittel verteilen statt vernichten". Und dieses Motto wird auch bis zum Ende eingehalten, denn Waren, die nicht mehr ausgegeben werden können, da sie eine faule Stelle haben, kommen nicht einfach in die Tonne, sondern werden an die Tiere verfüttert.

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